Seit vielen Jahren war die Frauengruppe ein fester Bestandteil der Kolpingfamilie St. Barbara und untrennbar mit dem Namen Renate Müller verbunden. Es begann am 05. November 1981, als sich einige Frauen der Kolpingfamilie erstmals im Schwimmbadkaffee trafen. Es war der Beginn einer „Erfolgsstory“ ohne gleichen. Bereits 1983 übernahm Renate Müller die Leitung der Gruppe. Mit viel Engagement, Zielstrebigkeit und Verständnis gelang es ihr, eine nahezu verschworene Gemeinschaft zu formen. Konstant zwischen 40 und 50 Damen gehörten der Gruppe an, die sich monatlich einmal zu Ausflügen, Vorträgen, Besichtigungen oder auch nur zum Gespräch oder „Kaffeeklatsch“ traf. Erinnert sei hier nur an die Mai- und Rosenkranzandachten mit anschließendem Maibowle-Abend oder „Weck, Worscht und Wein“. Alle zwei Jahre wurde eine mehrtägige Reise unternommen, um Deutschland und auch die angrenzenden deutschsprachigen Länder kennen zu lernen. Im Jahr 2014 wurde Renate Müller bereits vom Diözesanvorstand des Kolpingwerk Limburg für ihren Ehrenamtsdienst geehrt. Ein Mitglied der Gruppe, nach ihrer Meinung befragt sagte:
„Ich bin zwar erst 14 Jahre dabei und möchte keinen Tag missen. Dank der fürsorglichen und einfühlsamen Art von Renate Müller im Umgang mit uns und einem abwechslungsreichen Programm, das eigentlich keine Wünsche offen lässt, ist eine wunderbare Gemeinschaft entstanden. Ich bin froh, dabei sein zu dürfen.“
Ein schöneres Kompliment kann man wohl nicht machen. Übrigens sind von den Frauen, die die Gruppe im Jahre 1981 gegründet haben, Helga Scheh und Rita Pelzer noch immer aktiv und waren auch beim Abschiedstreffen dabei. Aber Renate Müller hatte nicht nur ihre Gruppe im Fokus. In den letzten Jahren, als die Mitgliederzahl der Männergruppe60plus stark schrumpfte, hat sie angeregt und durchgesetzt, dass man gemeinsame Aktionen und auch Ausflüge unternommen hat. Dies hat sich bis heute bewährt und ist allgemein gut angenommen worden.
Doch alles geht einmal zu Ende. Die Mitgliederzahl ging zurück und altersbedingt ist die Auswahl der machbaren Unternehmungen gesunken. Renate Müller hat nach 40 Jahren die Leitung der Gruppe abgegeben und es konnte keine Nachfolgerin gefunden werden. Das Ergebnis: die Gruppe hat sich in der bisherigen Form aufgelöst. Als letzte offizielle Veranstaltung wurde am 16. Januar 2024 die Jahresabschlussfeier 2023 nachgeholt. Nach dem Gottesdienst um 9:30 Uhr mit Pfarrer Armin Sturm, der auch Präses der Kolpingfamilie ist, traf man sich im Gemeindehaus zum Brunch. Alles war bereits vorbereitet, die Tische festlich gedeckt und das Buffet aufgebaut. Zunächst dankte Renate Müller „ihren Frauen“ für die schöne gemeinsame Zeit. Sie ließ die 40 Jahre noch einmal revue passieren und erinnerte an die besonderen Momente. Sie betonte auch, dass sie allein dies alles nicht hätte schaffen können. Stets hat sie auf Unterstützung aus der Gruppe bauen können, worüber sie sehr dankbar war. Stellvertretend für alle dienstbaren Geister dankte sie insbesondere Resi Diefenbach für deren professionelle Arbeit in der Küche und ihrem Mann Ferdi, der die Frauengruppe stets in allen Belangen unterstützt hat. Zwischen 2 „Brunch-Gängen“ ließ ein Bildervortrag die letzten 15 Jahre noch einmal aufleben. Bemerkungen hierbei wie „war das Schön“ oder „weißt Du noch“ oder „da möchte ich nochmal hin“ ließen dann doch eine gewisse Wehmut aufkommen. Neben all den Emotionen war natürlich auch wieder für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Der von Resi Diefenbach und Renate Müller mit viel Liebe arrangierte Brunch ließ keine Wünsche offen. Als
Abschiedsgeschenk gab es für die anwesenden ein Glas Honig und einen Holzengel mit einer Karte, alles geschmackvoll verpackt. Im Namen der Gruppe dankte Gisela Schrupp für 40 wunderbare Jahre und überreichte neben einer gut gefüllten Spardose und einer von den Beteiligten unterschriebenen Dankeskarte auch eine gerahmte Dankurkunde. Jürgen Dombach, Vorstandsmitglied der Kolpingfamilie schloss sich dem mit einem Blumenstrauß an.
Letztendlich stand noch ein Restbestand der Kasse zur Debatte. Einstimmig wurde beschlossen, diesen zu spenden. Als Empfänger werden mit je einem Drittel bedacht: Die Kindertagesstätte St. Barbara, der Treff 81 und Kolping International für das Ziegen- und Hühnerprojekt zur Unterstützung der Kleinbauern in Afrika. Gegen 14:00 Uhr war dann die Veranstaltung zu Ende. Dank der Ankündigung von Renate Müller, sich nicht abrupt und endgültig zurückziehen zu wollen, kam wieder Hoffnung auf, dass man sich doch noch von Zeit zu Zeit wird treffen können, bspw. in einer Art Stammtisch.