Stolpersteine sollen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Weltweit wurden bisher rund 36.000 Stolpersteine verlegt. Der Kolpingfamilie St. Barbara gelang es mit Unterstützung der Stadt Lahnstein 29 Spender zu gewinnen, die es möglich machen nach und nach für alle jüdischen Familien, die in Lahnstein lebten, Stolpersteine zu verlegen. Im Juli 2012 wurden die ersten Steine verlegt, am 12. und 13. März 2013 folgten weitere an den Stellen, wo die Opfer zuletzt wohnten.
Zahlreiche Bürger waren zugegen, als der Künstler Gunter Demnig 7 Steine mit Messingtafeln, auf denen der Name, der Todesort und das Todesdatum stehen, in den Bürgerstieg einließ. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, erklärte Gunter Demnig, der die Steine mit den Namen der Opfer gestaltet und die Idee dazu 1993 hatte. Bewusst hat er sich für die kleinen Messingtafeln im Bürgersteig entschieden, „denn so muss man über den Opfern eine Verbeugung machen, um die Inschriften lesen zu können“.
Die Steine wurden verlegt in der Brückenstraße 38, hier lebten Klara Ahronsohn, Else Blumenthal und Klara Laeger, in der Adolfstraße 89 hier lebte zuletzt Gustav Kaufmann und in der Mittelstraße 12, wo Barbetha Baer, Max Baer, und Minna Baer ihr Zuhause hatten.
Elmar Ries, Vorsitzender der jüdisch-christlichen Gesellschaft, sprach nach der Verlegung, einige Gebete, Peter Auras sang mit Gitarrenbegleitung eindrucksvolle und bedrückende Lieder, Schüler der Hauptschule mit Klassenlehrer Christoph Caspari wohnten der Zeremonie in der Mittelstraße bei. Oberbürgermeister Peter Labonte bedankte sich bei der Kolpingfamilie für deren Initiative.
In seinem Schlusswort dankte Ferdi Müller, der erste Vorsitzende der Kolpingfamilie St. Barbara, den Bürgern, die an der Veranstaltung teilgenommen haben, den Spendern und insbesondere Herrn Bernd Geil vom Stadtarchiv Lahnstein, ohne dessen Hilfe diese Aktion nicht möglich gewesen wäre. Müller betonte, dass mit der Verlegung der Steine und dem Erinnern an die Opfer es nicht darum gehe, eine ewige Schuld der Deutschen festzustellen, sondern einzig darum, das Vergessen daran zu verhindern, wozu Menschen fähig sind, wenn sie fehlgeleitet werden. Nur das Nicht-Vergessen könne eine Wiederholung verhindern. Die nächste Verlegung findet im August 2013 in Niederlahnstein statt.