Klara Adler

Klara Adler, jahrelang Haushälterin von Pfarrer Bandel und Kolpingmitglied seit 1987, ist im August 2002 gestorben.

Klara AdlerAm 14. Oktober 1917 in Ruppach (Westerwaldkreis) geboren, sammelte Klara Adler nach der Volksschule bereits erste Erfahrungen in einem Frankfurter Pfarrhaus. Nach Abschluss der Lehre traf Klara Adler ihren späteren Mann aus Lahnstein, lebte dort auch für kurze Zelt, wobei die Wirren des Zweiten Weltkrieges sie schnell wieder in den Westerwald vertrieben. Nachdem ihr Mann gefallen war, musste sie sich mit Ihrem Sohn allein durchschlagen.

1965 lernte sie Pfarrer Bandel kennen, der in Ruppach die Pfarrei übernahm. "Ja, und so besann ich mich auf die Tätigkeit die ich am besten konnte und die mir unheimlich viel Spaß bereitet, nämlich die Arbeit für einen Pfarrer", erklärt die lebensfrohe 77jährige. Bald erkennen Haushälterin und Pfarrer, dass die "Chemie" stimmt; Klara Adler begleitet ihren Arbeitgeber nach Niederhöchststadt, Waldbrunnlahr und schließlich nach Lahnstein.

"Wissen Sie", sagt Klara Adler, "der Umgang mit Jugendlichen, in meinem Beruf an der Tagesordnung, hat mich jung gehalten". Denn ihre Tätigkeit als Haushälterin beschränkt sich nicht nur auf das Pfarrhaus: "Menschen zu empfangen, mit ihnen in Kontakt zu treten, nicht nur Menschen aus der Pfarrei, sondern auch Auswärtige und Obdachlose und sich vor allem um die Jugendlichen zu kümmern, das macht mir ungeheuren Spaß".

Der Tagesablauf einer Haushälterin muss geregelt und durchorganisiert sein. Schließlich hat ihr "Boss" Termine einzuhalten. Der Tag beginnt um 6.20 Uhr. Anschließend kümmert sie sich um das Frühstück und um kleinere Arbeiten, die in Pfarrhaus und -garten anfallen. Punkt zwölf Uhr gibt es Mittagessen. Schmunzelnd erzählt sie, dass der Pfarrer, was das Essen angeht, "pflegeleicht" ist.

"Das Aussehen, die Kleidung des Pfarrers und das Kochen sind drei ganz wichtige Punkte, auf die eine Haushälterin genau achten muss", sagt die treue Seele des Herrn Pfarrer geradezu liebevoll. Die Frage, ob es auch einmal Probleme gebe, verneint sie direkt. Gerade im Pfarrhaus ist Rücksichtnahme oberstes Gebot; Launen oder Gewohnheiten des anderen werden berücksichtigt und akzeptiert.

Der Kolpingfamilie und kleineren organisatorischen Dingen beim Pfarrfest widmet Klara Adler. "Die Arbeit im Pfarrhaus habe ich mir zur Lebensaufgabe gemacht. Ich gehe darin auf", beschreibt sie. Und was nach dem 27. August 1995 (der Pensionierung des Pfarrers) passiert, ist für sie keine Frage: "Ich kümmere mich weiter um den Herrn Bandel, denn Ich bin speziell für den Pfarrer da".

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