"Stolpersteine" in Lahnstein

Einstimmig befürwortete der Stadtrat der Stadt Lahnstein in seiner September-Sitzung eine Anregung der Kolpingfamilie Lahnstein St. Barbara zur Verlegung von so genannten „Stolpersteinen“ in Lahnstein. Mit diesen 10 x 10 cm großen Steinen soll, wie in anderen Städten auch, an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden. Eingelassen werden sie im Bürgersteig vor den Häusern, in denen Menschen gelebt haben, die von den Nazis ermordet oder durch Flucht oder Vertreibung zu Tode gekommen sind. Auf der Oberseite der Steine befindet sich, höhengleich mit dem Gehweg, eine Messingplatte. Auf dieser ist der Namen des Betroffenen mit dem Zusatz „hier wohnte“ sowie - soweit bekannt - das Geburtsdatum, das Todesdatum und die Todesursache eingraviert. Finanziert werden sollen die Stolpersteine über Patenschaften und Sponsoren.
Die Idee zur Verlegung der Stolpersteine war anlässlich eines Seniorennachmittags in Lahnstein mit einer Lesung aus dem Buch „Wie war das damals in Lahnstein?“ entstanden. Das Buch erzählt Stadtgeschichte und berichtet über Schicksale in den Jahren 1933 bis 1945. Der Vorstand der Kolpingfamilie hatte sich in der folgenden Vorstandssitzung des Themas angenommen und einstimmig beschlossen, sich für die Verlegung dieser „Stolpersteine“ zum Gedenken für Lahnsteiner Bürger, die auf mörderische Art und Weise ihr Leben eingebüßt haben, einzusetzen. Aufgrund einer entsprechenden Anfrage des Kolping-Vorsitzenden Ferdi Müller machte Oberbürgermeister Peter Labonte die Anregung zum Gegenstand der letzten Ratssitzung. Dr. Christian Müller und Werner Lui, die beide sowohl im Vorstand der Kolpingfamilie und für verschiedene Parteien im Stadtrat vertreten sind, stellten die Idee vor und warben um überparteiliche Unterstützung. Der Stadtrat begrüßte die Anregung. Die Detailfragen sollen noch im Haupt- und Finanzausschuss geklärt werden.

\"Stolpersteine\" in der Koblenzer Schlossstraße

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