Beim ersten ökumenischen Kirchentag in Berlin wirkten 16 Mitglieder und Freunde der Kolpingfamilie Lahnstein St. Barbara als Ordner und Helfer mit. Unter dem Motto 'Ihr sollt ein Segen sein' befassten sich die Kirchentagsteilnehmer fünf Tage lang in Berlin mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden ihrer Konfessionen. Im Rahmen ihrer Dienstzeit betreute die Niederlahnsteiner Kolpinggruppe die Thomas-Kirche in Kreuzberg. Hier galt es Veranstaltungen zu sichern, bei Auf- und Abbau zu helfen und Teilnehmern Auskunft zu erteilen. Daneben blieb genug Zeit, um Berlin zu erkunden und andere Kirchentagsveranstaltungen zu besuchen. Das Angebot im gut 700 Seiten starken Kirchentagsprogramm war riesig. Es umfasste Veranstaltungen mit dem Dalai Lama, Joschka Fischer und Angela Merkel, ebenso wie Konzerte mit PUR und den Prinzen. Aber auch die 'klassischen' religiösen Veranstaltungen hatten starken Zulauf. So musste das Berliner Tempodrom, in dem ein Taize-Gebet angeboten wurde, bereits 1,5 Stunden vor Beginn der Veranstaltung wegen Überfüllung gesperrt werden. In den fünf Tagen in Berlin durften die Kolpinger erfahren, dass vor allem Sympathie, Offenheit und Freundlichkeit das Miteinander der rund 200.000 Dauergäste bestimmte. Die Spannungen um die beiden, nach katholischem Amtsverständnis unzulässigen Abendmahlsfeiern, die außerhalb des offiziellen Programms stattfanden, waren dagegen nur von untergeordneter Bedeutung. Zum Abschlussgottesdienst vor dem Reichstag kamen mehr als 200.000 Christen aller Konfessionen. Für die Zukunft ist ein zweiter bundesweiter Ökumenischer Kirchentag angedacht, zunächst werden die Konfessionen jedoch wieder getrennte Treffen abhalten: die Katholiken 2004 in Ulm und die Protestanten 2005 in Hannover. Für die Kolpinger ist schon jetzt klar: 'Wir sind im nächsten Jahr in Ulm dabei!'
Den Kirchentag nutzten zehn junge Leute der Kolping-Helfergruppe um als Zuschauer im ZDF-Studio an der Talkshow 'Berlin Mitte' teilzunehmen. 'Wohlstand ade - Rettet uns nur noch der Verzicht?' - So lautete das Thema, mit dem sich Maybrit Illner und ihre Gäste befassten. Sachlich, interessant und lebendig war die Diskussion, die vor allem die Politiker Christian Wulff (CDU-Ministerpräsident von Niedersachsen) und Renate Schmitt (SDP-Vorsitzende in Bayern) bestritten. Während Norbert Walter (Chef-Ökonom der Deutschen Bank) die Wirtschaft vertrat, war Fernseh-Schwergewicht Ottfried Fischer immer wieder für humoristische Einlagen gut.